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Wohlfühlen – wenn dein Inneres wieder mitschwingt

  • Autorenbild: Kilian Benno Moll
    Kilian Benno Moll
  • 7. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Wohlfühlen ist kein Wellnessprogramm. Es ist kein Zustand, den man für ein paar Stunden bucht, und auch kein Ort mit leiser Musik, warmem Licht und stillem Lächeln. Wohlfühlen, so wie ich es verstehe, ist etwas viel Ursprünglicheres. Es ist nicht nur das Gefühl, dass alles schön ist, sondern die Erfahrung, dass man in sich selbst wieder Platz findet. Dass man da ist. Und dass das genügt.


Viele Menschen denken beim Wort „wohlfühlen“ an Momente der Entspannung – ein heißes Bad, ein gutes Essen, ein Spaziergang in der Natur. All das kann dazugehören. Aber echtes Wohlgefühl beginnt woanders: dort, wo man wieder bei sich ankommt. Dort, wo man sich selbst nicht mehr aus dem Weg geht. In meiner Arbeit als Wohlfühlexperte begleite ich Menschen nicht mit Tipps oder Techniken, sondern mit einem echten Blick auf das, was innen wirkt. Wohlfühlen hat für mich nichts mit Oberflächlichkeit zu tun. Es braucht Klarheit – und manchmal auch den Mut, hinzuschauen.


Wer sich wohlfühlen will, darf lernen, seine Gedanken nicht länger gegen sich zu richten. Darf erkennen, welche Sätze tief im Inneren mitschwingen – Sätze, die man oft nicht bewusst denkt, die aber doch bestimmen, wie man lebt. „Ich bin nicht gut genug.“ „Ich darf mir keine Pause gönnen.“ „Ich muss stark sein.“ Solche Glaubenssätze machen eng. Und sie passen oft gar nicht mehr zu dem Menschen, der man heute ist.


Man darf sie anschauen. Man darf sie verändern. Wohlfühlen heißt auch: verstehen, was einem wirklich wichtig ist. Eigene Werte erkennen. Nicht die der anderen – sondern die eigenen. Nicht das, was man gelernt hat zu sagen – sondern das, was sich innen richtig anfühlt. Manchmal ist es Stille. Manchmal Gerechtigkeit. Manchmal Freiheit. Und manchmal ganz einfach: Ich will wieder lachen können, ohne mich zu verstellen. Es geht um den Körper – ja. Aber nicht als Funktion oder Baustelle. Sondern als jemand, der mitredet. Der spürt, wann etwas zu viel ist. Der reagiert, auch wenn der Kopf noch sagt: Es passt doch.


Wohlfühlen heißt, den Körper wieder ernst zu nehmen. Nicht als Hindernis. Sondern als ehrlichen Spiegel. Und es geht um Gefühle. Nicht nur um die schönen. Auch um die anderen. Die leisen, die unbequemen, die verdrängten. Manchmal auch um Wut. Oder um Traurigkeit, die keinen Platz hatte. Oder um Schuld, die gar nicht zu einem gehört. Wohlfühlen ist nicht das Gegenteil von Schmerz. Es ist die Fähigkeit, mit sich selbst in Frieden zu sein – mit allem, was da ist. Nicht auf einmal. Aber Stück für Stück. Gedanken sortieren. Glaubenssätze entwirren. Gefühle fühlen. Werte klären. Loslassen, was nicht mehr passt. Und sich selbst wieder begegnen, mit offenem Blick.


Das ist keine Methode. Keine Checkliste. Kein Versprechen. Aber es wirkt. Ich begleite diesen Prozess mit viel Respekt. Nicht von oben herab. Nicht als jemand, der es besser weiß. Sondern als jemand, der Raum hält. Der zuhört. Der Fragen stellt. Der Impulse gibt, wenn sie gebraucht werden. Und schweigt, wenn das Richtige im Stillen passiert. Wohlfühlen ist nicht bequem. Aber es ist befreiend. Und manchmal beginnt es genau dort, wo man nicht mehr so tun muss, als wäre alles in Ordnung. Man muss nichts leisten, um bei mir anzukommen. Es reicht, dass man Mensch ist. Egal, wie laut oder leise es gerade in einem klingt.


 
 
 

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